When digital transformation is done right, it’s like a caterpillar turning into a butterfly, but when done wrong, all you have is a really fast caterpillar. – George Westerman
Die digitale Transformation stellt Führungskräfte vor ein Dilemma: Wie gelingt es, das Unternehmen durch die digitale Transformation zu führen, ohne die Belegschaft durch diesen disruptiven Wandel zu überfordern? Eine Schlüsselrolle in diesem Prozess spielt das Change Management, welches das Top-Management und besonders den Chief Digital Officer (CDO) herausfordert. Hier sind eine strategische Vision sowie die Meisterschaft im Change Management gefragt. Das Top-Management ist gefordert, ein Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und der Anpassungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden zu finden. Nur so kann ein Wandel entstehen, der das Unternehmen nachhaltig und resilient in die digitale Zukunft führt.
Change Management: Die entscheidende Rolle des Top-Managements
Die Führung und Steuerung der digitalen Transformation gehört sicherlich zu den größten Herausforderungen für das Top-Management. Diese Aufgabe reicht weit über die bloße Implementierung neuer Technologien hinaus (technisch gesehen wäre das unter dem Begriff Digitalisierung zu verorten). Die digitale Transformation hingegen betrifft die Neugestaltung der Unternehmenskultur, die Anpassung von Geschäftsmodellen und die Neudefinition von Arbeitsweisen. Und letztere sind häufig seit Jahrzehnten nicht verändert worden. Jede Veränderung wird auf Widerstand treffen. Diese Transformation fordert daher eine klare Vision gekoppelt mit strategischer Vorgehensweise und ein tiefgreifendes Verständnis für Change Management. Und das bedeutet People Management par excellence.
Hier ist insbesondere die Rolle von CEO und CDO (Chief Digital Officer) gefragt, um den digitalen Wandel erfolgreich zu gestalten. Diese Führungskräfte müssen nicht nur als Vorbilder für die digitale Transformation agieren, sondern klar die Richtung vorgeben. Und vor allem die gesamte Organisation auf diesen Weg ausrichten. Wie die Strathmore University Business School und McKinsey in ihren Beobachtungen hervorheben, geht es dabei um viel mehr als reine Digitalisierung (die reine Einführung digitaler Tools). Es geht vielmehr um die Schaffung einer digitalen Kultur. Das bedeutet eine Kultur, die Offenheit für Veränderungen, kontinuierliches Lernen und Bereitschaft zur Anpassung an neue Marktbedingungen fördert.
Ein wesentlicher Aspekt des Change Managements im Kontext der digitalen Transformation ist die Fähigkeit, Angestellte auf allen Ebenen des Unternehmens zu motivieren und zu inspirieren. Führungskräfte müssen eine Umgebung schaffen, in der Innovation gedeiht und in der Mitarbeitende ermutigt werden, neue Ideen einzubringen und experimentelle Ansätze zu verfolgen. Und besonders auch von ausgedienten Pfaden abzuweichen. Diese Form des Engagements erfordert eine offene Kommunikation und das Bestreben, Mitarbeiter:innen als aktive Teilnehmer am Transformationsprozess zu betrachten.
Generell ist die digitale Transformation keine Aufgabe, die sich auf einzelne Abteilungen oder Teams beschränkt – sie ist eine unternehmensweite Initiative, die eine kohärente Strategie und die Unterstützung durch das gesamte Management-Team erfordert. Allerdings startet die Transformation zunächst in kleinen Bereichen oder Leuchtturmprojekten. Auf das kommen wir gleich zurück.
Change Management wird zu einem zentralen Instrument, das vor allem die menschlichen Komponenten der Transformation adressiert. Es geht darum, eine Brücke zu schlagen zwischen dem, was technologisch möglich ist, und dem, was kulturell akzeptabel ist. Eine klare Change-Management-Strategie basiert auf dem tiefgreifenden Verständnis der Unternehmenskultur und nimmt alle Mitarbeiter auf dem Weg der digitalen Transformation. Trotzdem stößt jede Art von Veränderung auf Widerstand, deswegen müssen Sie bei allem Idealismus strategisch vorgehen. Die Schlüssel zu einer erfolgreichen digitalen Transformation liegen somit weniger in der Technologie, sondern wie das Top-Management die Organisation führt und den kulturellen Wandel steuert.
Strategien für eine effektive digitale Transformation
Die digitale Transformation erfordert daher eine umfassende Neugestaltung des Organisationsdesigns und einen grundlegenden Kulturwandel. Entscheidend für den Erfolg ist die Implementierung unterschiedlicher Strategien, die sowohl Top-Down- als auch Bottom-Up-Ansätze vereinen, die Integration der Belegschaft, die Rolle des Chief Digital Officers (CDO) und das Engagement des Top-Managements in puncto Change Management.
Die Wichtigkeit von Change Management und strategischer Mitarbeitermotivation: Wie Deloitte Deutschland herausstellt, ist für eine erfolgreiche Transformation eine Führung erforderlich, die über traditionelle Managementstile hinausgeht. In Zeiten des digitalen Wandels müssen Führungskräfte in der Lage sein, vielfältige Rollen anzunehmen und je nach Situation zwischen autoritärem und kooperativem Führungsstil zu wechseln. Die Unterstützung der Mitarbeitenden durch Coaching und die Förderung ihrer Entwicklung sind entscheidend, um die notwendige Dynamik für den Wandel zu schaffen.
Integration von Top-Down und Bottom-Up Ansätzen: Eine erfolgreiche digitale Transformation funktioniert nicht Top-Down. Stattdessen bezieht sie Ideen und Feedback von Mitarbeitern auf allen Ebenen mit ein und kombiniert diese mit der strategischen Vision und Führung von oben. Diese Kombination ermöglicht eine Kultur, in der Innovationen gedeihen und Beschäftigte sich ermächtigt fühlen, zum Wandel beizutragen. Ein solcher integrativer Ansatz stärkt die Angestelltenbeteiligung und fördert eine breitere Akzeptanz neuer digitaler Initiativen.
Einbeziehung der Mitarbeiter:innen: Bottom-up heißt auch, alle Mitarbeitenden in den Transformationsprozess zu integrieren. Durch Anwenderorientierung und die Schaffung von Leuchtturmprojekten kann das Engagement und die Motivation der Belegschaft gesteigert werden. Leuchtturmprojekte werden mit den Beschäftigten umgesetzt, die am stärksten eine Veränderung wollen. Generell sind es Projekte, die einen hohen ROI erzeugen – somit ist die Signalwirkung heller und frühe Kritiker:innen werden im Zaum gehalten. Indem Mitarbeiter:innen zu aktiven Teilnehmenden der digitalen Reise werden, fördert ein Unternehmen nicht nur die Akzeptanz neuer Technologien und Prozesse, sondern auch die Kultur der Offenheit und Innovation.
Kollaborative Ansätze und Vernetzung: Die digitale Transformation verlangt nach neuen Arbeitsweisen, die über die Grenzen traditioneller Abteilungsstrukturen hinausgehen. Digitale Neuordnung zeigt auf, dass der Erfolg der digitalen Transformation maßgeblich von der Fähigkeit eines Unternehmens abhängt, interdisziplinäre Teams zu bilden und eine enge Zusammenarbeit zwischen IT-, Digital- und Fachexperten zu fördern. Nur so kann sichergestellt werden, dass die digitale Transformation alle Bereiche des Unternehmens durchdringt und nachhaltig wirkt.
Einsatz von Technologien und Organisationsdesign: Im Zentrum einer jeden digitalen Transformation steht die Digitalisierung. Also die sinnvolle Nutzung von Technologien, die das Potenzial haben, Geschäftsprozesse zu optimieren und zu automatisieren. Gleichzeitig muss das Organisationsdesign so angepasst werden, dass es Agilität und Flexibilität ermöglicht. Diese Aspekte sind erforderlich für schnelle Anpassungen in einer sich rasch verändernden digitalen Landschaft. Dies bedeutet oft eine Abkehr von starren Hierarchien hin zu einer vernetzteren und teamorientierten Struktur.
Die Rolle des CDOs im Change Management: Ein CDO spielt wie eingangs erwähnt die Schlüsselrolle als Vermittler:in zwischen der technologischen Vision und deren praktischer Umsetzung. Denn diese Executive Rolle ist erst durch die digitale Transformation entstanden. Durch die Förderung einer offenen Kultur, die Veränderungen begrüßt, und das Vorantreiben der digitalen Agenda trägt ein CDO maßgeblich dazu bei, sowohl die strategische Richtung als auch das Engagement und die Innovation der Mitarbeiter zu stärken. Die Fähigkeit des CDO, Teams zu inspirieren und zu leiten, während gleichzeitig operative Exzellenz gewährleistet wird, ist entscheidend für die Übergangszeit und Lücke zwischen digitalen Ambitionen und realen Geschäftserfolgen.